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Frühjahrskonzert der Vagener Musi beeindruckt treues Konzertpublikum

200410 Frühjahrskonzert 400x300Mit der stattlichen Zahl von 53 Musikantinnen und Musikanten fand sich Dirigent und Musikmeister Jürgen Schubert auf der von Viktoria Köll mit Blumen festlich geschmückten Bühne der Faganahalle in Vagen ein. Dort gaben sie alle zum Besten, was in den zahlreichen Proben der intensiven Vorbereitungsphase einstudiert wurde.
Offensichtlich inspiriert vom Vorbild eines antiken Streitwagens, der von vier nebeneinander laufenden Pferden gezogen wird, hatte Frantisek Maňas den „Quadriga-Marsch“ komponiert, mit dem die Kapelle den Konzertabend prächtig und stimmgewaltig eröffnete. Die enorme Spannung, die von diesem Konzertmarsch der Oberstufe bereits zu Beginn des Abends ausging, konnte Schubert geschickt mit der Ouvertüre zur Oper „Die Entführung aus dem Serail“ von Wolfgang Amadeus Mozart aufrechterhalten. Arrangeur Tohru Takahashi ergänzte in seiner Fassung die orientalisch anmutenden Themen, angestimmt von den klassisch-barocken Instrumenten, durch effektvolles Schlagwerk wie Große und kleine Trommel, schallende Becken, dröhnende Pauken und liebliche Triangel, was zu dieser Zeit als „Türkische Musik“ bezeichnet wurde. Die eher ungewöhnliche Intonation der originalen Tonart C-Dur war für die Mitglieder der Blech- und Holzensembles eine Herausforderung, die sie mit Bravour bestanden.
Ein Stück, das den Musizierenden ob der vielen Tempiwechsel, Ritardandi und Generalpausen vollste Konzentration abverlangte, kam im Gegenzug als Ausdruck lebendiger Wiener Lebensart daher. Johann Strauß’ „Geschichten aus dem Wienerwald“ gilt als Krönung der „Walzer im Länderstil“ und wurde damals leutselig im Wiener K&K Volksgarten uraufgeführt. Ein kleines Schmankerl steuerten Veronika Weber und Ludwig Gabler bei. Beide tauschten ihr Flügelhorn gegen die Zither und spielten mit Ihren Soloinstrumenten das tragende Thema der Komposition in Introduktion und Coda als ruhiges und filigranes Gegengewicht zu den voluminösen und schwungvollen Bläserpassagen.
„Zwei Lausbuben“, alias Sebastian Weber und Kilian Schubert, gaben das Solostück für Flügelhorn und Tenorhorn, komponiert von Stephan Hutter, zum Besten. Virtuos im Spiel und federleicht im Ausdruck schraubten sie das Tempo nach der brillant dargebotenen Kadenz im Dal Segno in atemberaubende Höhe. Den frenetischen Applaus des Publikums beantworteten sie mit der spontanen Wiederholung des grandiosen Schlussteils. Beide Solisten haben unverkennbar musikalische Wurzeln. Kilian Schubert tritt in die Fußstapfen seines Vaters, dem Dirigenten der Vagener Musi und Leiter der Musikschule Feldkirchen-Westerham, und befindet sich derzeit in Ausbildung an der Berufsfachschule für Musik in Altötting. Auch Sebastian Weber strebt, ebenso wie seine Mutter Angelika, Absolventin des Münchner Richard-Strauß-Konservatoriums, Musiklehrerin und Schlagwerkerin bei der Musikkapelle Vagen, eine akademisch-musikalische Ausbildung an. Mit einer außergewöhnlichen Ehrung, dem Leistungsabzeichen des Bayerischen Blasmusikverbands in Gold, wurde er während des Konzerts von Leonhard Eisner, dem Bezirksvorsitzenden des Bezirks Inn-/Chiemgau im Musikbund von Ober- und Niederbayern, dieses Jahr schon mal bedacht. Dieses hatte er nämlich mit „sehr gutem Erfolg“, also der höchstmöglichen Benotung, bestanden.
Die Sommerolympiade von Los Angeles wurde seinerzeit mit der „Olympic Fanfare and Theme“ aus der Feder von Johan Wiliams eröffnet. Diese Fanfare – für Blasorchester als Stück der Höchststufe klassifiziert – erzielte auch 40 Jahre später eine erhabene Wirkung durch akzentuierte Synkopen, massive Akkorde und kräftige Bässe, bevor es mit der Erkennungsmelodie des Grand Prix der Volksmusik, bearbeitet von Martin Scharnagl, und betitelt mit „So schön ist Blasmusik“ in die Pause ging.
Der zweite Teil des Konzerts wurde durch die imposante Fanfare „Magic Tower“, komponiert von Hubert Meixner, klanggewaltig geschlossen. Silverado, ein hochkarätig besetzter Western von 1985, war Namensgeber für die beeindruckende Komposition von Bruce Broughton. Die heroischen Blechbläserpassagen wurden nur von den fünffach besetzten, filmmusik-typischen Hörnern übertroffen.
„Children of Sanchez“, Titelmusik zum gleichnamigen Film und komponiert von Chuck Mangione zählt zu den bekanntesten Stücken, mit welchen die Jazz- und Poplegende der 70er-Jahre überaus populär wurde. Das vorliegende Arrangement für Blasorchester von Naohiro Iwai zeichnet sich besonders dadurch aus, dass es abwechselnd Solisten und Blasorchester ins Rampenlicht rückt.
Etwas gediegener ging es dann mit der „Archivisten-Polka“ von Markus Nimmervoll weiter. Zum 70. Geburtstag des vereinseigenen Notenwarts komponierte er die Hommage an den Träger einer sehr wichtigen, aber eher unbeliebten Aufgabe. Dass es sich beim Komponisten um einen studierten Tubisten handelt, konnte man am beeindruckenden Bass-Solo-Trio erkennen.
Mit dem Marsch „Zum Städtel hinaus“ von Georg Meissner, der viel zu selten zu Gehör gebracht wird, bedankte und verabschiedete sich Siamak Golshani, der die verbindenden Worte des Abends in gewohnt launiger Manier darbrachte, vom treuen Vagener Konzertpublikum. Dieses entließ die Kapelle nicht ohne Zugaben. Mit der von bläserischen Weisen eingerahmten, flotten Polka „Grenzenlos“, einem fast schon obligatorischen Stück der Fäaschtbänkler – „Unsere Reise“ – und dem traditionellen „Vagener Jubiläumsmarsch“ von Max Eham verabschiedeten sich die Vagener Musikantinnen und Musikanten mit einer charmanten Einladung für das nächste Jahr.

 Text: M. Steiner, Foto: G. Meixner


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